FFH-Lebensraumtyp
Trockene europäische Heiden
Bergheiden stellen buchstäblich einen "Höhepunkt"
unter den wertvollen Lebensräumen der Medebacher Bucht dar. Sie bilden
die Kulisse für Lebensgemeinschaften, die eigentlich erst aufgrund
der Übernutzung durch den Menschen entstanden sind: Unsere Vorfahren
rodeten auf den hoffernen Kuppenlagen den bis dahin vorhandenen Wald.
Auf diesen Flächen wurde im Spätsommer die Einstreu für
die Ställe gewonnen. Mit speziellen Hacken wurde der Oberboden bis
auf den Mineralboden "abgeplaggt".
Auf diese Weise entstand ein Lebensraum für Arten, die sich ansonsten
kaum gegen die Konkurrenz anderer Pflanzen durchsetzten können. Diesen
Nachteil aber kehren sie auf nährstoffarmen Böden in einen Vorteil
gegenüber anderen Pflanzenarten um, die auf solchen extremen Mangelstandorten
nicht gedeihen können. Zu diesen Hungerkünstlern und prägenden
Arten der Bergheide gehören die Zwergstraucharten Preiselbeere, Heidelbeere
und Besenheide.
Größere zusammenhängende Heideflächen
findet man in den FFH-Gebieten "Wissinghauser
Heide" und dem "Hilmesberg" (FFH-Gebiet
"Liesetal und Hilmesberg"). Sie stellen Fragmente
(weniger als 10 ha) eines ehemals ausgedehnten Heideverbundes dar.
Das
LIFE-Projekt entwickelt auf aufgeforsteten Heidestandorten Bergheide zurück
und schafft so wieder zusammenhängende Heideflächen, die mit
einer Schaf-/ Ziegenherde beweidet werden können.
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